Einleitung: Die digitale Revolution im Recruiting
Die moderne Arbeitswelt steht vor einem tiefgreifenden Wandel, der durch technologische Innovationen vorangetrieben wird. Eine der bedeutendsten Veränderungen betrifft den Bereich der Mitarbeitergewinnung. Digitale Technologien haben das Recruiting revolutioniert und bieten Unternehmen neue Möglichkeiten, qualifizierte Talente zu identifizieren und zu gewinnen.
Digital Recruiting bezeichnet den Einsatz fortschrittlicher Technologien und digitaler Plattformen im Prozess der Personalbeschaffung. Während klassische Methoden wie Stellenanzeigen in Printmedien oder persönliche Empfehlungen weiterhin existieren, ergänzen oder ersetzen digitale Ansätze diese zunehmend. Zu den häufig eingesetzten digitalen Tools zählen Online-Jobbörsen, soziale Medien und spezialisierte Recruiting-Software.
Traditionelle Methoden | Digitale Methoden |
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Printanzeigen | Online-Jobbörsen |
Persönliche Empfehlungen | soziale Medien |
Karrieremessen | Recruiting-Software |
In einer Studie von Statista aus dem Jahr 2021 gaben 89 % der befragten Unternehmen an, dass sie digitale Technologien im Recruiting-Prozess einsetzen. Diese Technologien ermöglichen es, den Bewerbungsprozess zu beschleunigen, die Reichweite zu erhöhen und eine bessere Passgenauigkeit zwischen Bewerber und Stelle zu erzielen.
Im Zentrum dieser Entwicklung steht das Internet. Es dient nicht nur als Plattform für die Veröffentlichung von Stellenanzeigen, sondern auch als Kanal für die aktive Suche nach geeigneten Kandidaten. Soziale Netzwerke wie LinkedIn oder Xing ermöglichen es Recruitern, gezielt auf Profilen zu stöbern und potenzielle Mitarbeiter direkt anzusprechen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Automatisierung. Durch automatisierte Bewerbungsprozesse können Unternehmen den Verwaltungsaufwand reduzieren und den Fokus auf die qualitative Bewertung von Bewerbern legen. Tools wie Applicant Tracking Systems (ATS) unterstützen dabei, Bewerbungseingänge zu verwalten und Kandidaten zu kategorisieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die digitale Revolution im Recruiting erhebliche Auswirkungen auf die Mitarbeitergewinnung hat. Unternehmen, die diese Technologien effektiv nutzen, können den Recruiting-Prozess effizienter gestalten und gleichzeitig die Qualität der eingestellten Mitarbeiter verbessern.
Grundlegende Konzepte und Technologien des Digital Recruiting
Digital Recruiting umfasst eine Vielzahl von Konzepten und Technologien, die darauf abzielen, den Rekrutierungsprozess durch den Einsatz digitaler Ressourcen zu optimieren und zu modernisieren. Diese Methoden haben das Potenzial, traditionelle Rekrutierungsstrategien erheblich zu verändern und den Zugang zu qualifizierten Kandidaten zu erweitern.
2.1 Digitale Rekrutierungsplattformen
Digitale Rekrutierungsplattformen sind spezialisierte Online-Plattformen, die es Unternehmen ermöglichen, Stellenanzeigen zu veröffentlichen und Bewerbungen zu verwalten. Zu den bekanntesten Plattformen zählen LinkedIn, Indeed und XING. Laut Statista nutzen über 40% der Unternehmen weltweit LinkedIn als Hauptquelle für die Mitarbeitersuche.
Einige der Hauptmerkmale dieser Plattformen sind:
- Erweiterte Suchfunktionen: Ermöglichen die gezielte Suche nach Kandidaten anhand von Schlüsselwörtern und Filtern.
- Automatisierungstools: Verwalten Bewerbungen und unterstützen bei der Vorselektion.
- Netzwerkaufbau: Förderung des professionellen Netzwerks durch Verbindungen und Interaktion mit potenziellen Kandidaten.
2.2 Anwendungssoftware für Talentmanagement
Talentmanagement-Softwarelösungen wie Workday, SAP SuccessFactors und Oracle Taleo spielen eine zentrale Rolle im modernen Digital Recruiting. Sie bieten eine umfassende Suite von Tools zur Verwaltung des gesamten Rückgewinnungszyklus – von der Kandidatensuche bis zur Einstellung und Onboarding.
Software | Funktionen |
---|---|
Workday | Integrierte HR-, Finanz- und Planungslösungen |
SAP SuccessFactors | Cloud-basierte HR-Lösungen, einschließlich Recruiting-Modulen |
Oracle Taleo | End-to-End Talentmanagement von der Rekrutierung bis zur Mitarbeiterbindung |
2.3 Einsatz von künstlicher Intelligenz und Automatisierung
Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung spielen eine immer größere Rolle im Recruiting-Prozess. Technologien wie Chatbots und maschinelles Lernen werden verwendet, um Bewerber zu bewerten und vorzuqualifizieren. Eine Studie von PricewaterhouseCoopers ergab, dass 38% der Unternehmen weltweit bereits KI im HR-Bereich einsetzen.
- Bewerbermanagement: KI-basierte Systeme können Bewerbungsunterlagen analysieren und die besten Kandidaten identifizieren.
- Chatbots: Automatisierte Chatbots beantworten häufig gestellte Fragen und führen initiale Interviews durch.
- Datenanalyse: Nutzung von Datenanalysen zur Vorhersage des Erfolgs eines Kandidaten basierend auf historischen Daten und Mustern.
Die kontinuierliche Entwicklung und Integration dieser Technologien stellt sicher, dass Unternehmen effizienter und effektiver arbeiten können und den Zugang zu einem breiteren Talentpool haben.
Chancen und Vorteile des Digital Recruiting für Unternehmen
Der Einsatz von Digital Recruiting bietet Unternehmen zahlreiche Chancen und Vorteile. Ein wesentlicher Pluspunkt ist die Zielgerichtetheit der Suchprozesse. Durch den Einsatz von Algorithmen und Datenanalyse lassen sich präzisere und passgenauere Kandidatenprofile erstellen, was die Trefferquote bei der Kandidatenwahl erheblich erhöht. Eine Studie von LinkedIn zeigt, dass 51 % der Recruiter die Qualität der eingestellten Mitarbeiter verbessern konnten.
Ein anderer Vorteil ist die Kosteneffizienz. Herkömmliche Methoden der Mitarbeitersuche, wie das Schalten von Stellenanzeigen in Printmedien oder der Einsatz von Personalvermittlern, sind häufig teurer und zeitaufwändiger. Mit digitalen Plattformen und sozialen Netzwerken wie Xing oder LinkedIn lassen sich breite Zielgruppen effizienter und kostengünstiger erreichen. Laut einer Untersuchung von Deloitte können Unternehmen durch den Einsatz digitaler Recruiting-Tools bis zu 30 % der Kosten im Vergleich zu traditionellen Recruiting-Methoden einsparen.
Zusätzlich bietet das Digital Recruiting eine größere Reichweite. Unternehmen können potenzielle Kandidaten weltweit ansprechen und somit den Pool an qualifizierten Bewerbern maßgeblich erweitern. Dies ist besonders in spezialisierten Branchen, wo qualifizierte Fachkräfte rar sind, ein entscheidender Vorteil. Die gleiche Untersuchung von Deloitte ergab, dass 67 % der Unternehmen durch digitale Recruiting-Strategien Zugang zu einem breiteren und diversifizierteren Talentpool haben.
Zudem ermöglicht das Digital Recruiting eine verkürzte Einstellungszeit. Durch automatisierte Prozesse wie das Screening von Lebensläufen oder das Scheduling von Interviews wird der Auswahlprozess deutlich beschleunigt. Laut Glassdoor hat sich die durchschnittliche Einstellungszeit durch digitale Methoden in den letzten Jahren um etwa 20 % verkürzt.
Vorteil | Untersuchung/Studie |
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Verbesserung der Qualität der eingestellten Mitarbeiter | LinkedIn-Studie |
Kosteneffizienz | Deloitte-Studie |
Größere Reichweite | Deloitte-Studie |
Verkürzte Einstellungszeit | Glassdoor-Analyse |
Nicht zuletzt stärkt das Digital Recruiting die Arbeitgebermarke („Employer Branding“). Durch eine ansprechende, professionell gestaltete Online-Präsenz und zielgerichtete Inhalte können Unternehmen ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern. Dies ist in einem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt von enormer Bedeutung.
Insgesamt bieten digitale Recruiting-Methoden Unternehmen vielseitige Vorteile, die sowohl die Effektivität als auch die Effizienz des Mitarbeitergewinnungsprozesses spürbar steigern.
Herausforderungen und Risiken im Digital Recruiting
Die Einführung von Digital Recruiting in den Personalbeschaffungsprozess bietet zweifellos zahlreiche Vorteile, stellt Unternehmen jedoch auch vor diverse Herausforderungen und Risiken. Diese Herausforderungen können sowohl technischer als auch organisatorischer Natur sein.
Technologischer Wandel und Anpassung
Ein zentrales Problem bei der Implementierung von Digital Recruiting ist die schnelle Weiterentwicklung der Technologie. Unternehmen müssen kontinuierlich in neue Software und Tools investieren, um mit den neuesten Trends Schritt zu halten. Dies erfordert nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch ausreichend technisches Wissen innerhalb der Organisation.
- Komplexität der Tools: Die Vielfalt an verfügbaren Recruitment-Softwarelösungen kann überwältigend sein. Die Auswahl des passenden Tools für die eigenen Bedürfnisse ist oft schwierig und zeitaufwendig.
- Integration in bestehende Systeme: Neue digitale Recruitment-Plattformen müssen nahtlos in bestehende HR-Systeme integriert werden. Dies erfordert oft umfangreiche Anpassungen und kann technische Probleme mit sich bringen.
Datenmanagement und Analyse
Mit der Digitalisierung des Recruitings steigt auch das Volumen der zu verwaltenden Daten. Diese Daten effizient zu erfassen, zu analysieren und zu nutzen, stellt eine wesentliche Herausforderung dar. Gleichzeitig müssen Unternehmen sicherstellen, dass die erhobenen Daten korrekt und aktuell sind.
- Datenqualität: Fehlerhafte oder veraltete Daten können zu falschen Entscheidungen im Recruiting-Prozess führen.
- Umfang der Daten: Die Verarbeitung großer Datenmengen erfordert leistungsfähige Analyse-Tools und entsprechend geschultes Personal.
Veränderung der Unternehmenskultur
Die Einführung digitaler Lösungen im Recruiting erfordert oft eine Veränderung der Unternehmenskultur. Mitarbeitende müssen bereit sein, neue Technologien zu akzeptieren und zu nutzen. Dies kann insbesondere in traditionellen Unternehmen auf Widerstand stoßen.
- Schulungsbedarf: Mitarbeitende benötigen Schulungen, um neue Systeme effektiv zu nutzen. Dies ist mit zusätzlichen Kosten und Zeitaufwand verbunden.
- Akzeptanz der Veränderung: Der Wandel hin zu digitalen Prozessen kann auf Widerstand stoßen, insbesondere bei Mitarbeitenden, die seit Jahren mit traditionellen Methoden arbeiten.
Herausforderungen in der Kommunikation
Digitale Recruiting-Prozesse erfordern oft eine andere Art der Kommunikation mit Kandidaten. Der persönliche Kontakt kann dabei verloren gehen, was sich negativ auf die Kandidaten-Erfahrung auswirken kann.
- Fehlende persönliche Interaktionen: Digitale Kommunikationsprozesse, wie automatisierte E-Mails oder Online-Interviews, können unpersönlich wirken und das Employer Branding negativ beeinflussen.
- Missverständnisse: Eine rein digitale Kommunikation kann zu Missverständnissen führen, die den Bewerbungsprozess beeinträchtigen könnten.
Dabei ist wichtig zu betonen, dass trotz dieser Herausforderungen und Risiken die Vorteile des Digital Recruiting nicht zu vernachlässigen sind. Echter Mehrwert entsteht durch genaues Abwägen und die richtige Implementierungsstrategie.
Praktische Anwendungen und erfolgreiche Strategien im Digital Recruiting
Die erfolgreiche Anwendung von Digital Recruiting erfordert eine Kombination aus geeigneten Tools und Strategien. In der Praxis haben sich verschiedene Ansätze bewährt, um die besten Talente zu gewinnen und langfristig zu binden.
Effektive Nutzung von Social Media Plattformen
Unternehmen, die digitale Rekrutierung betreiben, setzen vermehrt auf Social Media Plattformen wie LinkedIn, Xing und Facebook. Diese Plattformen bieten Zugang zu einer breiten Palette von potenziellen Kandidaten und ermöglichen es, gezielte Werbung zu schalten.
Laut einer Studie von CareerArc nutzen etwa 92% der Unternehmen soziale Netzwerke zu Rekrutierungszwecken. Dies ermöglicht nicht nur das Erreichen von passiven Kandidaten, sondern auch die direkte Interaktion mit ihnen.
Optimierung der Karriereseite
Eine ansprechend gestaltete und benutzerfreundliche Karriereseite ist ein zentrales Element einer erfolgreichen digitalen Rekrutierungsstrategie. Hier sollten aktuelle Stellenangebote, Informationen über das Unternehmen und die Unternehmenskultur leicht zugänglich sein.
Glassdoor berichtet, dass 58% der Bewerber die Karriereseite eines Unternehmens besuchen, bevor sie eine Bewerbung einreichen. Daher ist es essenziell, diese Seite regelmäßig zu aktualisieren und zu optimieren.
Verwendung von Applicant Tracking Systems (ATS)
Ein modernes Applicant Tracking System (ATS) hilft Unternehmen, den Bewerbungsprozess effizienter zu gestalten. Diese Systeme ermöglichen das Filtern und Sortieren von Bewerbungen nach bestimmten Kriterien und erleichtern die Kommunikation mit den Bewerbern.
Eine Umfrage von Capterra ergab, dass 75% der Recruiter ein ATS verwenden, um den Einstellungsprozess zu verwalten. Dies führt nicht nur zu einer Zeitersparnis, sondern auch zu einer besseren Nachverfolgung der Bewerber.
Implementierung von Bewerbermanagement-Software
Neben ATS-Systemen kommen auch umfassende Bewerbermanagement-Softwares zum Einsatz. Diese Lösungen bieten zusätzliche Funktionen wie die Planung von Vorstellungsgesprächen, die Verwaltung von Jobangeboten und die Analyse von Rekrutierungsdaten.
SmartRecruiters fand in einer Untersuchung heraus, dass Unternehmen, die moderne Bewerbermanagement-Software verwenden, ihre Einstellungsraten um bis zu 50% verbessern konnten.
Personalmarketing und Employer Branding
Personalmarketing und Employer Branding sind entscheidend, um die Attraktivität des Unternehmens zu erhöhen. Dazu gehören Maßnahmen wie die Erstellung von ansprechenden Inhalten, die Pflege von Unternehmensprofilen und die Interaktion mit der Zielgruppe.
Studien zeigen, dass Unternehmen mit einer starken Arbeitgebermarke ihre Personalkosten um bis zu 50% senken können und die Fluktuationsrate deutlich niedriger ist. Indeed fand heraus, dass Unternehmen mit einem guten Ruf 50% mehr qualifizierte Bewerbungen erhalten.
Datengetriebene Entscheidungsfindung
Durch die Nutzung von Datenanalysen können Unternehmen ihre Rekrutierungsstrategie ständig verbessern. Mit Hilfe von Daten können Muster erkannt und datengestützte Entscheidungen getroffen werden, um den idealen Bewerber-Pool zu identifizieren und zu erreichen.
LinkedIn Talent Solutions berichtet, dass datengestützte Recruiter 2,5-mal häufiger Verbesserungen in ihrer Rekrutierungs-Effizienz feststellen als ihre Kollegen, die keine Daten nutzen.
Datenschutz und ethische Erwägungen im digitalen Recruiting
Im Kontext des digitalen Recruitings nimmt der Datenschutz eine herausragende Position ein. Unternehmen, die digitale Plattformen für die Mitarbeitersuche nutzen, müssen sicherstellen, dass sie den Schutz der persönlichen Daten der Bewerber gewährleisten. Dies ist nicht nur aus rechtlicher, sondern auch aus ethischer Sicht unumgänglich.
Nach der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union sind Unternehmen verpflichtet, personenbezogene Daten der Bewerber nur dann zu erheben, zu verarbeiten und zu speichern, wenn dies rechtmäßig, fair und transparent geschieht. Jede Verarbeitung dieser Daten muss auf einer rechtlichen Grundlage beruhen, wie beispielsweise der Einwilligung des Bewerbers.
Ein wesentlicher Punkt ist die Informationspflicht. Bewerber müssen darüber informiert werden, welche Daten zu welchem Zweck erhoben werden und wie lange diese gespeichert bleiben. Unternehmen sind zudem verpflichtet, Daten nur solange aufzubewahren, wie es für den Zweck der Erhebung notwendig ist, und müssen diese anschließend sicher löschen.
Die Zugriffskontrolle spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle. Es darf nur autorisiertem Personal Zugang zu den personenbezogenen Daten gewährt werden, und es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um unautorisierte Zugriffe zu verhindern. Dazu gehören technische und organisatorische Maßnahmen wie Verschlüsselung und Zugangsbeschränkungen.
Auf der ethischen Ebene sind Unternehmen aufgefordert, transparente und faire Auswahlprozesse zu implementieren. Der Einsatz von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz im Recruiting-Prozess muss regelmäßig auf Verzerrungen und Diskriminierungspotential überprüft werden. Der Fairness halber sollte sichergestellt werden, dass alle Bewerber die gleichen Chancen haben und nicht durch algorithmische Entscheidungen benachteiligt werden.
Weiterhin wird die ethische Sinnhaftigkeit der Verwendung großer Datenmengen im Recruiting kritisch diskutiert. Während Datenanalysen dabei helfen können, passende Bewerber effizient zu identifizieren, besteht die Gefahr, dass eine übermäßige Datensammlung Bewerber abschreckt und das Vertrauen in den Prozess untergräbt.
Zusammengefasst müssen sich Unternehmen im Digital Recruiting stets zwischen den Vorteilen effizienter und datengetriebener Prozesse und den Verpflichtungen zum Datenschutz und zur ethischen Einhaltung der Fairness ausbalancieren. Ein *verantwortungsbewusster* Einsatz digitaler Recruiting-Tools ist unerlässlich, um langfristig erfolgreich und rechtskonform zu agieren.
Die Rolle von Künstlicher Intelligenz und Automatisierung im Digital Recruiting
Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) und Automatisierung in das Digital Recruiting hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Unternehmen talentierte Mitarbeiter gewinnen, grundlegend zu verändern. Diese Technologien bieten zahlreiche Vorteile, die den Rekrutierungsprozess effizienter und effektiver gestalten können.
Künstliche Intelligenz kann in verschiedenen Phasen des Rekrutierungsprozesses eingesetzt werden, von der Erstellung von Stellenanzeigen über die Kandidatensuche bis hin zum Screening und der endgültigen Auswahl. Eine Studie von Deloitte zeigt, dass Unternehmen, die KI-Technologien in ihrem Rekrutierungsprozess einsetzen, eine Erhöhung der Prozessgeschwindigkeit um bis zu 30% und eine Verbesserung der Kandidaten-Erfahrung um 20% verzeichnen konnten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Nutzung von Automatisierung, insbesondere durch Chatbots und automatisierte E-Mail-Kommunikation. Laut einer Erhebung von PwC nutzen mittlerweile 38% der weltweit führenden Unternehmen Chatbots, um erste Bewerberfragen zu beantworten und die Kommunikation zu optimieren. Dies führt zu einer signifikanten Reduzierung der Antwortzeiten und ermöglicht es Recruitern, sich auf komplexere Aufgaben zu konzentrieren.
Die automatisierte Datenanalyse spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Durch den Einsatz von KI-gestützten Analysetools können Unternehmen große Mengen an Bewerberdaten in Echtzeit auswerten und potentielle Top-Talente effizienter identifizieren. Ein Bericht von McKinsey zeigt, dass Unternehmen, die auf datengetriebenes Recruiting setzen, eine bessere Passgenauigkeit der Kandidaten um 50% erreichen.
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen. Eine maßgebliche Sorge betrifft die Bias und Fairness von KI-Systemen. Studien von der Harvard University haben gezeigt, dass algorithmische Verzerrungen auftreten können, wenn die Trainingsdaten nicht ausreichend divers sind. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, kontinuierliche Audits und transparente Algorithmen zu implementieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass KI und Automatisierung im Digital Recruiting bereits heute eine transformative Wirkung haben und zweifelsohne ein integraler Bestandteil zukünftiger Rekrutierungsstrategien sein werden. Durch die richtige Anwendung und kontinuierliche Überwachung können Unternehmen die Vorteile dieser Technologien optimal nutzen und gleichzeitig potenzielle Risiken minimieren.
Zukünftige Entwicklungen und Trends im Digital Recruiting
Im Bereich des Digital Recruiting gibt es mehrere zukünftige Entwicklungen und Trends, die Unternehmen im Auge behalten sollten. Diese Entwicklungen könnten die Art und Weise, wie Talente gewonnen werden, nachhaltig verändern.
1. Erweiterter Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Automatisierung:
Der Einsatz von KI und Automatisierung wird in Zukunft weiter steigen. Algorithmen werden zunehmend genutzt, um Bewerbungen zu sichten, Eignungsprüfungen durchzuführen und sogar Vorabinterviews zu führen. Eine Studie von Gartner prognostiziert, dass bis 2023 fast 75 % der Personalabteilungen KI-fähige HR-Software nutzen werden, um die Effizienz und Genauigkeit im Recruiting-Prozess zu erhöhen.
2. Personalisierung der Kandidatenerfahrung:
Unternehmen werden vermehrt personalisierte Erfahrungen im Bewerbungsprozess anbieten, um sich von der Konkurrenz abzuheben und die Top-Talente zu gewinnen. Dies kann durch maßgeschneiderte Kommunikation, personalisierte Karriere-Websites und individuell angepasste Stellenanzeigen erreicht werden. Laut einer Untersuchung von Stack Overflow bevorzugen 60 % der Entwickler Jobangebote, die persönlich auf ihre Fähigkeiten und Interessen zugeschnitten sind.
3. Virtuelle Realität (VR) und Augmented Reality (AR) in der Rekrutierung:
VR und AR-Technologien bieten innovative Möglichkeiten für Unternehmen, um die Kandidatenerfahrung zu verbessern. Diese Technologien können für virtuelle Rundgänge, Simulationen von Arbeitssituationen und interaktive Schulungsprogramme genutzt werden. Ein Bericht von PwC zeigt, dass 23 % der Unternehmen planen, in den nächsten fünf Jahren VR und AR für die Mitarbeiterschulung und -entwicklung einzusetzen.
4. Fokus auf Diversity und Inklusion:
Mit wachsendem Bewusstsein für gesellschaftliche Themen werden Unternehmen verstärkt darauf achten, diverse und inklusive Teams aufzubauen. Dies bedeutet gezielte Maßnahmen zur Vermeidung von Vorurteilen im Bewerbungsprozess und den Einsatz von Analysetools, um Diversität zu messen und zu fördern. Laut einer McKinsey-Studie erzielen Unternehmen, die in Sachen Diversity führend sind, eine um 35 % höhere finanzielle Rendite als der Branchendurchschnitt.
Die folgende Tabelle zeigt die geplanten Investitionen in verschiedene Technologien und Initiativen im Digital Recruiting in den nächsten fünf Jahren:
Technologie/Initiative | Geplante Investitionen (%) |
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Künstliche Intelligenz | 75 % |
Personalisierte Kandidatenerfahrung | 60 % |
Virtuelle Realität und Augmented Reality | 23 % |
Diversity und Inklusion | 35 % |
Diese Entwicklungen und Trends zeigen, dass das Digital Recruiting ein dynamisches und sich ständig weiterentwickelndes Feld ist. Unternehmen, die diese Trends frühzeitig erkennen und implementieren, können ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt langfristig stärken.